Gestern Abend spät wurde uns aus der Region um Anklam ein kleines Böckchen gebracht, das in einer ca. einen Meter tiefen Grube lag. Die Mutter war weit und breit nicht zu sehen und die Helfer hatten Angst, dass es die Nacht allein nicht überstehen würde.
Ich wurde verständigt, nachdem die Helfer das Kitz bereits mit nach Hause genommen hatten. Das Kitz war sehr dünn, dehydriert, geschätzt ca. 10 Tage alt und da es bereits kurz vor Einbruch der Dunkelheit war, hätte es in freier Natur sehr schlechte Chancen gehabt.
Nach einer ersten Untersuchung wurde das Kitz mit einem Eigelb und später in Etappen bis Mitternach mit ca. 80 ml Biestmilch versorgt.
Um 4:30 Uhr gab es die nächste Mahlzeit mit einer Mischung aus Biestmilch und Ziegenmilch, zusammen etwa 80 ml. Sobald der erste Milchstrahl aus der Flasch in den Mund gespritzt wird, fängt das Kleine auch schon an und saugt selbständig ein paar Mal.
Die nächste Mahlzeit gab es dann um 7:30 Uhr - 50 ml Ziegenmilch.
Um 10:00 Uhr meldete sich das Kitz stehend und fiepend selbständig und forderte die nächste Mahlzeit ein, wieder 50 ml Ziegenmilch.
Um 12:00 Uhr habe es dann wieder mit 50 ml Ziegenmilch versucht, aber da war der Hunger wohl noch nicht wirklich groß. Zusätzlich zur Milch gab es Maulwurfserde, Brombeerblätter und Vogelmiereblätter, die auch in kleiner Menge gefressen wurden.
Ich muss noch den besten Rhythmus finden und auch noch die Babywaage aus der Apotheke abholen zur Überprüfung der Gewichtszunahme.
Die Verdauung wurde durch Bauch- und Pomassage angeregt und anhand der Farbe und Konstitution war erkennbar, dass die Biestmilch von gestern abend heute Mittag als Kot wieder abgesetzt wurde.